Vergabe Medizin

Studienplätze in der Humanmedizin sind sehr begehrt. Zum Wintersemester 2020/2021 haben sich fast 50.000 Bewerber*innen auf 9.660 Studienplätze beworben. Das sind ungefähr 5 Bewerber*innen pro Studienplatz.

Seit dem neuen Vergabeverfahren 2020 gelten in der Studienplatzvergabe neue Regeln. Nach wie vor hilft natürlich ein exzellentes Abitur zum Studienplatz, aber auch Auswahltests, medizinische Berufsausbildungen oder Freiwilligendienste haben mittlerweile ein erhebliches Auswahlgewicht. Die Vergabe in den Hauptverfahren im Zentralen Vergabeverfahren (ZV) ist in 3 Quoten unterteilt.

Abiturbestenquote: 30% der Plätze für die besten Abiturient*innen des Landes!

In der Abiturbestenquote werden die Studienplätze rein nach der Hochschulzugangsberechtigung vergeben. Zuerst werden alle Abiturient*innen eines Bundeslandes in eine Rangfolge gebracht. Dann werden diese 16 einzelnen Listen in eine Bundesliste durch ein mathematisches Verfahren (SainteLaguë-Verfahren) überführt. Im Anschluss werden anhand der Bundesliste die Studienplätze an den einzelnen Studienstandorten vergeben.
Zum Sommersemester 2022 lag die Auswahlgrenze fürs Medizinstudium je nach Bundesland zwischen 1,0 und 1,3. Dabei ist nicht entscheidend für welches Bundesland man sich bewirbt, sondern in welchem Bundesland das Abitur erworben wurde.

Bundesland Auswahlgrenze Abibestenquote SoSe 2021
Baden-Württemberg 1,1 (814 Pkt.)
Bayern 1,1 (806 Pkt.)
Berlin 1,0 (831 Pkt.)
Brandenburg 1,0 (825 Pkt.)
Bremen 1,1 (814 Pkt.)
Hamburg 1,1 (807 Pkt.)
Hessen 1,1 (814 Pkt.)
Mecklenburg-Vorpommern 1,1 (817 Pkt.)
Niedersachsen 1,2 (796 Pkt.)
Nordrhein-Westfalen 1,1 (817 Pkt.)
Rheinland-Pfalz 1,2 (801 Pkt.)
Saarland 1,0 (825 Pkt.)
Sachsen 1,1 (802 Pkt.)
Sachsen-Anhalt 1,3 (781 Pkt.)
Schleswig-Holstein 1,2 (790 Pkt.)
Thüringen 1,1 (817 Pkt.)

Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ): 10% der Plätze für Bewerber*innen mit einer besonderen Eignung!

In der ZEQ kommt noch im Jahr 2022 zum letzten Mal die Wartezeit in Bayern als Auswahlkriterium zum Tragen, daneben können die Standorte Auswahltests, Interviews, medizinische Berufsausbildungen und -tätigkeiten, medizinische Dienste und ehrenamtliche Tätigkeiten und Preise / Wettbewerbe zur Auswahl geeigneter Student*innen hinzuziehen. Die Abiturnote oder schulische Leistungen haben in dieser Quote keinerlei Bedeutung in der Auswahl geeigneter zukünftiger Ärzt*innen.

Beispiel ZEQ:

Eine Bewerberin hat ihr Abitur mit 2,9 abgeschlossen. Im Anschluss absolvierte sie eine medizinische Ausbildung und engagierte sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz. Sie absolvierte den TMS und erreichte ein TMS-Ergebnis unter den Besten 35% der Testteilnehmer. Damit hätte sie einen Medizinstudienplatz zum Sommersemester 2022 an der Universität Tübingen erhalten.

Beispiel AdH:

Ein 2,2er Abiturient aus Hannover absolvierte nach dem Abi einen einjährigen Freiwilligendienst (FSJ) beim Roten Kreuz im Rettungsdienst. Zusätzlich nahm er am TMS teil und erreichte ein Testergebnis unter den Besten 42% der TMS Testteilnehmer*innen. Mit diesen Voraussetzungen hat er zum Sommersemester 2022 einen Medizinstudienplatz an der Uni Würzburg erhalten.

Entscheidend sind die richtige Strategie und Vorbereitung

Nach dem Abitur müssen Bewerber in der Humanmedizin einen klaren Plan haben, mit welchen Schritten sie ihren Medizinstudienplatz erreichen können und sich dafür klare Ziele setzen. Oft geht es um medizinische Berufspraxis in Verbindung mit einer sehr guten Testvorbereitung für die verschiedenen Auswahltests. Hierfür ist auch eine gute Zeitplanung wichtig, sonst gehen wertvolle Semester verloren.
Letztendlich sind immer die Bewerber erfolgreich, die eine klare durchdachte Strategie haben und diese aktiv, gewissenhaft und engagiert umsetzen.

Die Bewerberklasse Medizin von planZ