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Linja, 10. Semester Uni Göttingen

 

Wie alt bist du und wo studierst du in welchem Semester Human- bzw. Zahnmedizin?

Ich bin 24 Jahre alt und studiere in Göttingen im 10. Semester Medizin.

 

Warum hast du dir ausgerechnet diese Uni ausgesucht?
Das Auswahlverfahren in Göttingen bestand aus einem Multiple-Mini-Interview (MMI) und einem normalen Interview. Ich mochte diese Art der Auswahl, denn so wird auch die Persönlichkeit und Eignung zum Medizinstudium berücksichtigt. Das fand ich sehr sympathisch und es sagt ja auch etwas darüber aus, welchen Anspruch die Uni an geeignete Medizinstudenten bzw. Ärzt*innen hat. Außerdem spiegelt sich diese Art der Auswahl, mit Fokus auf Eignung und Persönlichkeit, bei den späteren Kommiliton*innen wider.

 

Was zeichnet deinen Studiengang der Zahn- bzw. Humanmedizin besonders aus?
Eigentlich haben wir einen ganz normalen Regelstudiengang. Wir haben sehr gute und nette Tutoren und Dozenten.

 

Wenn du dich an den Studienbeginn erinnerst: Was war besonders schwer, bzw. besonders unangenehm?
Die Naturwissenschaften haben ein ganz anderes Level als in der Schule. Das ist ein viel höheres Niveau. Das verursacht Stress. Generell ist der Stresslevel im Studium deutlich höher und daran muss man sich erst Mal gewöhnen.

 

Was sind deiner Meinung nach die besonderen Stärken und die besonderen Schwächen deiner Universität, bzw. der medizinischen Fakultät?

Bei Stärken fällt mir sofort das STÄPS (Studentisches Trainingszentrum ärztliche Praxis und Simulation) ein. Das ist richtig toll. Hier unterrichten Studenten praktische Medizin und die machen das richtig gut. Es gibt zum Beispiel Kurse zur Notfallmedizin, zum Nähen oder für die Lumbalpunktion. Erste Kurse hat man auch bereits in der Vorklinik und das finde ich neben dem zum Teil sehr theoretischen Anteil wirklich wichtig. Das hat sich immer sofort nach richtiger Medizin angefühlt.

Im klinischen Abschnitt würde ich es besser finden, wenn wir nicht ganz so viel Wissen in so kurzer Zeit aufnehmen müssten. Bei dem Promotionskolleg wäre es schön, wenn nicht so viel Zeit von der vorlesungsfeien Zeit draufgehen würde.

 

Wie gut oder schlecht war bei dir die Lehre in den Anfängen der Corona-Zeit organisiert?

Ich habe jetzt während der Corona Zeit meine Doktorarbeit geschrieben. Das war eigentlich perfekt. Nicht so viel Ablenkung, sowieso keine Vorlesungen etc. Ich konnte mich ganz auf die Arbeit konzentrieren.

 

Hast du schon einen Plan für den weiteren Studienverlauf?
Ich möchte jetzt möglichst schnell fertig werden, also kein Ausland oder irgendwas mehr. Im Anschluss liebäugle ich etwas mit der Kinderkardiologie. Ich bin mir aber noch nicht sicher.

 

Wie ist das Studentenleben in deiner Stadt? Wie teuer ist das Wohnen und die Lebenshaltung? Gibt es hier besondere Tipps?
Göttingen ist eine absolute Studentenstadt. Es gibt viele Wohnheime und die sind oft echt gut und bezahlbar. Für einen Platz im Wohnheim zahlt man circa 250 Euro. Wer privat wohnt zahlt, meist mehr zwischen 300 und 400 Euro.

 

Wie und wo vertreibst du dir deine freie Zeit, wenn mal welche übrig ist? Was sollte man in deiner Studentenstadt nicht verpassen?
Ich treffe gerne Freunde und mache Sport (z.B. Tischtennis). Göttingen ist eine super Stadt zum Leben. Es gibt den Stadtwald, eine lebhafte Kulturszene, aber auch eine coole Bar- und Kneipenszene. Ich mag auch die Menschen hier in Göttingen.

 

Gibt’s noch weitere Dinge, die du angehenden Medizinstudenten und Studienanfängern gern mit auf den Weg geben würdest?

Zum Studienstart ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man sich in der Stadt wohlfühlt. Neben der Stadt an sich sind dann natürlich Freunde sehr wichtig. Ich hatte hier diesbezüglich echt Glück, ich habe wahnsinnig gute Freunde gefunden.

Lasst euch nicht von der Vorklinik unterkriegen. Augen zu und durch.